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Ich bin der Auserwählte
Jakob war als gefeierter Grafikdesigner in der Werbebranche auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen. Er sprudelte nur so vor Ideen, erhielt Preise für seine Albumcover und erlebte in seiner Manie einen Höhenflug nach dem anderen.
Jakob Tranberg
Dänemark
Tätigkeit
Zuvor als Creative Director in seiner eigenen Agentur tätig.
Diagnose
Im Jahr 2003 wurde bei Jakob eine bipolare Störung diagnostiziert.
Jakob wuchs in einer dänischen Kleinstadt auf. Als Kind malte er gerne und erhielt viel Lob für seine Bilder. Da er sich stundenlang konzentrieren konnte, wurde er immer besser. Nach seinem Abschluss als Werbe- und Grafikdesigner wollte er mit 23 Jahren raus aus der Provinz. Ein glücklicher Zufall bescherte ihm einen Job bei einer Kopenhagener Werbeagentur mit Kunden aus dem Musikgeschäft. Die Agentur wurde mit Aufträgen überschüttet und es gab so viel zu tun, dass Jakob irgendwann sogar auf einer Matratze im Büro auf dem Boden schlief.
Vier Jahre nach dem Umzug in die Großstadt gründete Jakob als Kreativdirektor seine eigene Agentur. Er konnte sich vor Anfragen kaum retten. Sein Arbeitstag begann vormittags um 11 und endete um 1 Uhr nachts. Wer so viel arbeitet, darf auch feiern, sagte er sich. Alles, was er dafür brauchte, hatte er immer parat: eine Discokugel, eine Nebelmaschine und seine bunte Clique.
Später wunderte sich Jakob, dass niemand mal gefragt hatte, was mit ihm los war. Hatte er Warnungen der Freunde und Bekannten einfach überhört? Oder hatten sie womöglich nie was gesagt, weil er immer so voller Energie schien? „Ich habe mich nämlich echt super gefühlt. Ich war ja der Auserwählte!“
2001 zog Jakob ganz in sein Büro. „Das war vermutlich der Moment, ab dem es bergab ging“, sagt er, „weil ich anfing, mehrere Tage am Stück wach zu bleiben und zu arbeiten.“ Eines Nachts notierte er sich Ideen, immer schneller und schneller kritzelte er sie hin, und plötzlich explodierte er innerlich. „Da war ein BLITZ und ich hatte eine Vision. Alles, was wir machten, war total out, und ich wusste, was zu tun war. Wir mussten die gesamte Musikindustrie – nein, die gesamte Unterhaltungsindustrie – revolutionieren. Ich sah, wie es in sechs, sieben Jahren sein würde, ganz klar und deutlich.
"Ich steigerte mich immer weiter in die Manie hinein, weil ich niemanden zum Reden hatte. Ich fühlte mich allein und doch war alles wunderschön.“
Jakob Tranberg
Einige Zeit später fragte sein Vater ihn, wie es ihm ginge. Nicht so gut, sagte Jakob. Sein Vater fragte, ob er ihn holen kommen solle. Ja. Und dann verstummte Jakob. Er zog in den Keller seiner Eltern und versuchte, sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Jakob beschreibt diese Jahre als eine lange Abwärtsspirale. Letztendlich versuchten seine Eltern, ihn in eine psychiatrische Klinik einweisen zu lassen – und erreichten seine Aufnahme dort.
Als er endlich in der Lage war, das Krankenhaus zu verlassen, holte ihn draußen die Vergangenheit schnell wieder ein. Eines Nachts stellte Jakob fest, dass er überlegte, wie er sich am besten das Leben nehmen könne. Dieses Mal zog er selbst die Notbremse und ging freiwillig wegen seiner Depressionen in die Klinik.
Seit 2003 lebt Jakob nun mit der Diagnose „Bipolare Störung“. Im selben Jahr musste er Insolvenz anmelden. Nur langsam begriff er, dass er niemals in sein altes Leben zurückkehren würde. „Als ich in Kopenhagen lebte, war ich Mr. Rock 'n' Roll, und in meinem Kopf hielt sich dieses Bild hartnäckig.“ Lange dachte er, er wäre traurig, nicht krank. Es hat Jahre gedauert, bis er seine Krankheit mit Unterstützung einer Klinik für affektive Störungen akzeptieren konnte.